"Legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden, und seid wie neugeborene Kinder begierig nach der vernünftigen unverfälschten Milch - damit ihr durch sie wachset zur Errettung - , wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist.
1. Petrus 2, 1-3
Es lohnt sich über diese Schriftstelle länger nachzudenken um ihren Sinn und geistlichen Zusammenhänge zu erkennen.
Zuerst haben wir dort eine Aufforderung: Alle Schlechtigkeit soll einfach abgelegt werden.
Einfach ablegen, dies klingt einfach, wird aber für viele Christen eine Herausforderung in der wir uns bemühen charakterliche Dinge zu ändern. Manchmal mit nur sehr mäßigen Erfolg.
Denn dies wird uns nur gelingen wenn wir erkennen das der alte Mensch bereits gestorben ist und wir nun eine neue Schöpfung sind. Diese Wahrheit vermittelt uns das Wort Gottes.
Das Ablegen fällt uns leicht wenn wir unseren neuen Charakter als ein Geschenk der unverdienten Gunst einfach annehmen.
Die zweite Aufforderung ist wie neugeborene Kinder begierig nach der vernünftigen unverfälschten Milch zu sein. Unsere Nahrung ist das Wort Gottes, welches wir wie kleine Kinder zu uns nehmen sollen, damit wir wachsen zur Errettung.
Wichtig ist, das diese Nahrung unverfälscht und vernünftig sein sollte, keine schöngeistige Rederei, keine religiösen Floskeln, welche keine Kraft haben.
Das Wort, welches aus dem Griechischen mit vernünftig übersetzt wurde heißt "logikos". Abgeleitet von "logos" könnte die Übersetzung auch heißen "wortgemäßen unverfälschten Milch" oder "unverfälschte Milch des Wortes". Nur dieses Wort hat die Kraft, das wir hinwachsen zur Errettung.
".., wegen der Hoffnung, die für euch in den Himmeln aufbewahrt ist. Von ihr habt ihr zuvor gehört im Wort der Wahrheit des Evangeliums,
das zu euch gekommen ist, wie es auch in der ganzen Welt ist und Frucht bringt und wächst, wie auch unter euch von dem Tag
an, da ihr es gehört und die Gnade Gottes in Wahrheit erkannt habt."
Kolosser 1, 5 - 6
Bezeichnend ist das wir im wahren Wort Gottes die Gnade Gottes erkennen. Wenn uns das Wort nicht die Gnade Gottes (Gottes unverdiente Gunst) erkennen lässt wird es wahrscheinlich verfälscht sein. Dieses sollten wir nicht begehren, sondern abweisen, wie neugeborene Kinder denen bittere Zitrone, statt Muttermilch angeboten wird.
"...wenn ihr wirklich geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist."
1 Petrus 2,3
Hier wird uns im 1 Petrus 2,3 gesagt was die Voraussetzung für das Begehren der Milch ist: Wenn wir wirklich geschmeckt haben, das der Herr gütig ist.
Schmecken bedeutet auch dies mit unseren Sinnen und auch in unserer Seele zu erfassen.
"...Oder verachtest du den Reichtum seiner Gütigkeit und Geduld und Langmut und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet ?"
Römer 2, 4
Das griechische Wort für Buße (metanoia) heißt in erster Linie "umdenken", aus dem dann ein anderes Handeln erfolgt.
Zu sehen und zu wissen dass der Herr es wirklich gut mit uns meint und es zu seinem Wesen gehört uns Gutes zu erweisen wird uns zum veränderten Denken und Handeln (Buße) führen.
Deswegen ist das Schmecken der Güte Gottes eine Voraussetzung dafür, das wir nach seinem unverfälschten Wort begierig sind und uns damit geistlich ernähren zu unserer Rettung. Gleichzeitig wird beim Konsumieren des Wortes Gottes, seiner Wahrheit und Gnade, unser Denken verändert und Glauben/Vertrauen wächst in unseren Herzen.
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